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Murrhardter Stadträte informieren sich zur Arbeit von Diakonie ambulant

Bei der Prävention auf dem Vormarsch

Geschäftsführer Thomas Nehr berichtete über die Arbeit und neue Projekte von  Diakonie ambulant.

Die Arbeit wird  Diakonie ambulant in einer immer älter werdenden Gesellschaft wohl kaum ausgehen. Neben der Pflege sind die Gesundheitsdienste Oberes Murrtal aber auch in weiteren Bereichen tätig wie der Prävention oder Logopädie. Über die aktuelle Arbeit berichtete Geschäftsführer Thomas Nehr im Verwaltungs-, Sozial- und Kulturausschuss der Stadt Murrhardt.

MURRHARDT (cs). Diakonie ambulant – Gesundheitsdienste Oberes Murrtal versorgt mit ihren 70 Mitarbeitern etwa 700 Patienten und hat ein breites Angebotsspektrum, wie Geschäftsführer Thomas Nehr in seinem Bericht erläuterte. Neben der klassischen Pflege zu Hause bietet Diakonie ambulant ihren Patienten genauso Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie an. Verstärkt kümmert sich Diakonie ambulant, deren Geschäftsstelle in Murrhardt sitzt, um das neue Arbeitsfeld der Prävention. Dazu zählen beispielsweise, dass regelmäßig Kurse zur Sturzprophylaxe angeboten werden. „Die Ergebnisse sind gigantisch“, sagt Thomas Nehr und verweist auf die Tatsache, dass sich durch das Training die Stürze um bis zu 50 Prozent reduzieren. Ebenso neu im Programm sind Kurse zur Beckenbodengymnastik – und zwar auch für Männer. Eine Tatsache, die kurz zu Murmeln und leisen Fragen im Gremium führte, und dann von Thomas Nehr erklärt wurde: Beckenbodengymnastik kann auch bei Inkontinenz helfen. Ein weiterer Service ist eine Wohnraumberatung, die es sonst nur noch beim Landratsamt gibt. Wer im Schwabenalter, sprich mit 40 Jahren, baut, ist für Thomas Nehr durchaus ein Beratungskandidat und sollte seine Pläne gut durchdenken. Denn bereits in zwanzig Jahren könnten bestimmte Konstruktionen wie ein ebenerdiger Einstieg zur Dusche ohne Wanne ein großer Vorteil sein. Gut aufgestellt fühlt sich die Diakonie auch in der Pflege.  Mit 40 Mitarbeitern betreut sie ungefähr 300 Patienten in diesem Bereich. Thomas Nehr hob hervor, dass die Diakonie pflegende Angehörige gerne berate. „Es gibt ja Dinge, die wissen Angehörige einfach noch nicht“, sagte der Diakoniechef und gab zwei Beispiele: Dass es einen Zuschuss für die Pflege von Demenzkranken (ohne Pflegestufe) gebe oder die Möglichkeit, bei Krankheit oder anderen Problemen, Pflege auch stundenweise zu erhalten – mithilfe von Leistungen der Pflegeversicherung von bis zu 1500 Euro (Verhinderungspflege). „Es geht hier auch darum, möglichen Überlastungssituationen vorzubeugen“, sagte der Geschäftsführer. Über eine Nachfrage von Andreas Winkle (CDU-FWV) wurde außerdem klar, dass Diakonie ambulant nicht von einem möglichen Wegfall der Zivildienstleistenden betroffen sein wird: Schon vor fünf Jahren wurde beschlossen, auf Zivildienstleistende zu verzichten. Klare Ansage: „Wir arbeiten zu 100 Prozent mit Fachkräften“, sagte Nehr und fügte hinzu, dass die Diakonie ambulant auch ausbilde.

Die Stadträte zeigten sich beeindruckt vom Leistungspaket und fragten interessiert nach. Gudrun Gruber (SPD) sprach Mitarbeitern und Chef ein dickes Lob aus. Für Markus Blank (UL) war beachtlich, dass Diakonie ambulant eben nicht nur, wie oft angenommen, ein Partner für die Pflege sei, sondern auch Leistungen wie Logopädie anbiete. Sabine Dietrich (MD/AL) hob auf die Notwendigkeit der ambulanten Dienste ab – vor allem mit Blick auf den demografischen Wandel. Insofern wünschte sie sich auch, dass Leistungen wie Verhinderungspflege oder Wohnraumberatung bekannter würden.

Verfasserin: C. Schick, Murrhardter Zeitung am 18.9.2010